Nachdem die YES / Pfingstbusch - Regatta, eine der wichtigsten und größten Regatten imJahresplan der KYC - Lasersegler, wegen schlechter Windverhältnisse leider zu einem Entspannungswochenende wurde, beschloss die Trainerin der Kieler Yacht Club Lasersegler, Antje Schneidewind, unsere Trainingsgruppe beim Europacup antreten zu lassen. Diese Regatta war gleichzeitig Qualifikationsregatta für die diesjährige ISAF Youthworlds (Jugendweltmeisterschaft ) in Zypern, für die sich jeweils der beste Segler seiner Nation qualifiziert und die EUROSAF ( Jugendeuropameisterschaft ) in Tavira, Portugal, für die sich jeweils die zweit- und drittbesten Jungen und Mädchen ihrer Nation einen Platz erkämpfen.
In Hoorn sollte es also endlich eine Antwort auf die Frage geben, wer sich im Rennen um die begehrten internationalen Teilnehmerplätze durchsetzt.
Mich ausgeschlossen beinhaltet meine Trainingsgruppe, die am Olympiastützpunkt in Kiel Schilksee mit dem SVSH ( Seglerverband Schleswig Holstein ) trainiert, 6 Segler wovon 5 aus der Jugendförderung des KYC entstammen und 4 am Eurpacup teilnahmen. Außerdem wurden wir von einem Nachwuchssegler des KYC, der mit anderen jungen Seglern sein Training in Strande absolviert, begleitet.
Marek Przybilla ( dabei )
Niclas Seemann ( dabei )
Moritz Burmester ( nicht dabei )
Lukas Eisele ( nicht dabei )
Jan Paul Much ( dabei )
Jakob Peitzner ( strander Gruppe + dabei )
Nik Willim ( SSC + dabei )
Und ich : Johann Kohlhoff ( dabei )
Am 30. Mai machten wir uns mit einem Teambus des Sailing Team Germany auf gen Holland. Nach einer siebenstündigen entspannten Fahrt kamen unsere Boote, unsere Trainerin Antje und wir heil in Hoorn am Ijsselmeer an. Sofort luden wir unsere Boote ab und bezogen unseren etwa 15 Kilometer vom Hafen entfernten Bungalow.
Der erste Regattatag war da und wir hatten Grund zur Freude. Was wünschst sich ein Segler mehr als 25 Knoten Wind und Sonnenschein? Es war mein Geburtstag und das war mein erstes Geschenk. Der Tag begann gut. Wir machten eine Vorbesprechung in der uns unsere Trainerin Antje Instruktionen über den Tag gab der vor uns lag. Es waren jeweils 3 Wettfahrten für die ersten beiden Tage und 2 Wettfahrten für den letzten Tag vorgesehen.
Schließlich führen alle auf den Rennkurs hinaus. Die ersten Rennen liefen gut. Mit einem 7. und einem 10. Platz in einem internationalen Top - Feld gab ich mich zufrieden. Leider ging mir wie sicher auch vielen Anderen zum Schluss die Kraft aus, und ich beendete das letzte Rennen am ersten von 3 Regattatagen als 17ter. Am Ende des Tages belegten die Kieler Segler Plätze im Mittelfeld aber auch an der Spitze des Feldes. An Land galt es sich zu regenerieren und alles dafür zu tun um am nächsten Tag wieder alles aus sich herausholen zu können. ((Wir aßen Pasta, gingen joggen, lockerten noch einmal alle Muskeln und tranken isotonische Getränke um gegen Muskelkater am folgenden Tag vorzubeugen. Gegen 20.00 Uhr gingen alle Lichter aus. :-))
Leider war mein Teamkollege Niclas Seemann am nächsten Tag wegen starker Knieprobleme nicht in der Lage uns aufs Wasser zu begleiten.
Auf uns wartete ein weiterer harter Tag mit sehr viel Wind. Die Sonne blieb jedoch hinter dunklen Wolken verborgen.
Heute würde es darum gehen, seine Platzierung zu festigen und noch einmal Vollgas zu geben um sich einen Platz in der " Gold Fleet " zu sichern. Am letzten Regattatag findet in der Gold Fleet die erste Hälfte des gesamten Feldes ihren Startplatz und segelt dann gegeneinander während die zweite Hälfte in der Silver Fleet startet.
Wie auch am ersten Tag war ich mit meinen ersten beiden Läufen zufrieden. Mit einem 4. und einem 11. Platz fuhr ich Konstante Serie, rutschte aber im letzten Rennen wieder nur auf Platz 17. Somit hatten sich unser Trainingspartner Nik Willim der bis zu diesem Tag eine beeindruckende Rennserie ablieferte ( 3,9,9,6,4,4 - bester Deutscher ) und ich, sowie 8 andere deutsche Lasersegler/innen für die Gold Fleet qualifiziert. Nach diesem Segeltag fühlten sich alle platt und nach kurzem Auslaufen und einem leckeren Essen, das von unserer tüchtigen "Begleitmutter" Gaby Przybilla zubereitet wurde fielen alle sofort ins Bett.
Der 2. Juni war der letzte Tag des Europacups und auch heute gab es schönen Wind der allerdings nicht stark und konstant wie an den beiden Tagen zuvor wehte. Die Sonne schien und die Segler sammelten sich am Start, um die letzten beiden Wettfahrten zu bestreiten.
Wegen eines schlechten Starts war es mir nicht möglich meine bisherige Konstanz beizubehalten, und ich beendete das erste Rennen des letzten Tages als 25ster - bisher mein schlechtestes Rennen. In der U-17 Wertung lag ich bis zu diesem Zeitpunkt an erster Stelle.
Ich wollte mein Ziel - diesen Europacup in der U-17 Wertung zu gewinnen unbedingt erreichen und vorm letzten Start wurde ich deshalb ein wenig nervös. Obwohl ich wieder einen schwachen Start hinlegte, schaffte ich es, mich auf einen 13. Platz zu retten und meine Serie somit abzurunden.
Fast alle Kieler Segler waren am Ende der Regatta mit ihren Leistungen zufrieden, und wir machten uns nach der Siegerehrung wieder auf den Heimweg.
Es hat gereicht ! Am Ende gelang es mir diesen Europacup in der U-17 Wertung zu gewinnen. Während ich die Regatta in der Gesamtwertung die durch Segler aus 13 Nationen vertreten war als 20. und somit als 2ter deutscher beendete, schaffte es mein Teamkollege Nik Willim als 8. abzuschließen und sich als bester, deutscher, männlicher Laserradialsegler für die ISAF Youthworlds in Zypern diesen Sommer zu qualifizieren.
Herzlichen Glückwunsch, Nik!
Ich werde diesen Sommer zusammen mit dem Hamburger Segler Noel Gonseth ( NRV ) und den beiden Seglerinnen Annika Matthiesen, und Julia Kühn ( KYC ) an der EUROSAF - Regatta in Tavira, Portugal teilnehmen.
Erwarten sie meinen Bericht.
Die Lasersegler des Kieler Yacht Club möchten sich herzlich bei ihren Trainern, bei den helfenden Eltern und beim Verein selbst für ihre tolle Unterstützung bedanken.
Johann Kohlhoff